Musikdirektor Hanns Kochanowski
begann seine Musikerlaufbahn nach dem Abschluß des Musikstudiums
1950 als Orchestermusiker in Halle/Saale.
Ab 1960 war er künstlerischer Leiter (Dirigent) u.a. beim Großen Staatlichen Unterhaltungsorchester Halle, Musiktheater Eisenhüttenstadt, Theater der Altmark Stendal, Konzertorchester Salzwedel, Tanz- und Unterhaltungsorchester Magdeburg, Musikkorps der NVA Schwerin. Zuletzt war er Leiter der Fachschule für Militärmusik in Prora (Rügen).
Nach der Auflösung der Nationalen Volksarmee in den Vorruhestand versetzt, übernahm er 1991 die Leitung des Orchesters der Freiwilligen Feuerwehr Großhansdorf.
15 Jahre lang bekleidete er das Amt des Dirigenten in Großhansdorf. Unter seiner Leitung verbesserte sich die Leistung des Orchesters stetig, was 2004 mit der Ernennung zum Landesfeuerwehrorchester Schleswig-Holstein auch vom Landesfeuerwehrverband entsprechend gewürdigt wurde.
Als studierter Dirigent und Musiker mit großer Erfahrung und dem Gefühl für Blasmusik, wurde er zum Bundeswertungsrichter für Blasmusik berufen – als erster Schleswig-Holsteiner in diesem Gremium.
Unermüdlich in Sachen Musik unterwegs, konnte auch seine schwere Krankheit den kreativen Musiker lange Zeit nicht bremsen. Wo immer musikalische Kunstgriffe erforderlich waren, um Stücke anzupassen, war er zur Stelle. Kurzfristig ausgefallene musikalische Leiter wurden unbürokratisch und schnell von ihm vertreten. Ob Akkordeonorchester, Männergesangverein, Chor oder Blasorchester, von seiner musikalischen Qualifikation konnten alle profitieren und wer willens war zu lernen, konnte großen Gewinn aus der Zusammenarbeit mit Hanns ziehen. Seine tiefe Verbundenheit zum Orchester schien nach Entdecken seiner Erkrankung noch zuzunehmen. Einer symbiotischen Beziehung gleich, schien er einen Großteil seiner Kraft aus der Musik zu schöpfen und schaffte es, eines der besten norddeutschen Blasorchester zu schaffen.
In den letzten Jahren merkten ihm die, die ihn kannten, seine Erkrankung schon an. Trotzdem gab er für das Publikum bereitwillig den Conferencier und entwickelte wahre Alleinunterhalterqualitäten im Konzertsaal.
Er selbst brachte die Suche nach einem Nachfolger auf den Weg, denn er wollte nicht, dass das Orchester, ohne Dirigenten sein sollte, wenn sich sein Zustand verschlechterte. Noch eine Woche vor seinem Tod ließ er sich vom Orchesterführer über seinen Nachfolger berichten und wünschte dem Orchester und dem neuen Leiter viel Erfolg.
Am 23. Juli 2006 verstarb Hanns Kochanowski, nach einem Leben für die Musik. Zurück bleibt sein letztes Orchester, das den von ihm eingeschlagenen Weg auch unter neuer Leitung weitergehen wird. Er hinterlässt viele Kompositionen und Arrangements, die, wann immer sie gespielt werden, die Erinnerung an einen kompetenten und hochgeschätzten Kameraden wach halten, so dass seine Leistungen und seine Musik durch uns weiterleben.