Kurt Gützkow

Kurt Gützkow trat 1971 die Nachfolge von Max Kompert an, mit dem der Aufschwung des Musikzuges in den späten 60er Jahren begann. Kurt Gützkow war Korpsführer des Luftwaffenmusikkorps 4 in Hamburg und wollte nach seiner Pensionierung der Musik weiter verbunden bleiben. Als Dirigent des Phoenix Werksorchesters und „hauptberuflicher“ Dirigent des Musikkorps der Feuerwehr in Großhansdorf gelang im dies auch großartig.
Durch seine motivierende und offene Art im Umgang mit den Musikern gelang es ihm innerhalb weniger Jahre einen Klangkörper zu formen, der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde. Durch seine Verbindungen aus der Militärmusikzeit stieg die Zahl der Musikeinsätze im Harburger Raum rapide an. Kaum ein Schützenfest, auf dem das Musikkorps nicht mit dem „Großen Zapfenstreich“ vertreten war. Zur damaligen Zeit war es eine Seltenheit, dass ein „Nicht-Professionelles“ Orchester das zu leisten vermochte.
Die Kombination aus Gützkows musikalischer Leitung und der organisatorischen Leitung „seines“ langjährigen Korpsführers Hans Lewald, bescherten dem Orchester in den 70er und frühen 80er Jahren einen „relativen“ und bislang nicht mehr erreichten Wohlstand.
Unter Gützkows Leitung wurden auch die ersten Frauen in die Feuerwehr aufgenommen. Eine Revolution ! Auch hier hatte Großhansdorf wieder eine Vorreiterrolle übernommen. Mit Gützkow erfolgten die ersten Auslandsfahrten nach Dänemark, Holland, Österreich und Finnland. Unter seiner Leitung nahm das Orchester zwei Langspielplatten auf.
Die musikalische Leistung des Orchesters steigerte sich und so gewann es 1980 in Hannover beim bundesweiten Vergleich von Feuerwehrmusikzügen, der nur alle 10 Jahre stattfand, die goldene Leistungsmedaille. (1970 unter Max Kompert war es die silberne)
Die Konzerte mit Gastorchestern füllten die Sporthalle Sieker Landstraße mit teilweise über 1.000 Zuschauern aus nah und fern.
Kurt Gützkow erfreute sich nicht nur bei seinen Musikern einer großen Beliebtheit. Seine Art, Menschen zu begegnen, machte ihn auch über die Grenzen Großhansdorfs hinaus bekannt und er wurde von vielen sehr geschätzt.
1986 übergab er nach 15 Jahren den Taktstock an seinen Nachfolger Norbert Rachuth.

Seinen 85. Geburtstag feierten die Musiker mit ihm und seiner Frau gemeinsam in Großhansdorf. Zum 75. Bestehen des Orchesters liess er es sich nicht nehmen, persönlich seine Glückwünsche zu überbringen. Auch wenn in seinen letzten Lebensjahren sein Erinnerungsvermögen und seine Sehkraft sehr nachgelassen haben, waren seine Erinnerungen an Großhansdorf und „seine“ Musiker immer gegenwärtig.

Kurt Gützkow starb am 16.01.2004 im 90. Lebensjahr. Das Orchester der Feuerwehr Großhansdorf hat damals nicht nur einen ehemaligen Dirigenten verloren, sondern die gesamte Feuerwehr einen Kameraden, der durch seine engagierte Arbeit dazu beigetragen hat, den Namen der Großhansdorfer Feuerwehr weit über die Bundesgrenzen hinaus bekannt zu machen und dessen großartige Arbeit den Grundstein für das hohe Leistungsniveau des heutigen Orchesters gelegt hat.

Er wird allen, die die Freude hatten mit ihm zu arbeiten unvergessen bleiben.